Auf der Flucht vor der Hitze

Eine Hitzewelle hat unser Land derzeit fest im Griff. Die Berührung jeglicher Gegenstände hat zwangswiese zur Folge, dass diese sofort an der Haut festkleben.

Also ist es wieder einmal an der Zeit, die Nacht auf einem Berg zu verbringen. Die Wahl fällt auf die Kärntner Saualpe: kurze Anfahrt, kurzer Aufstieg und freie Sicht in alle Richtungen.

Aber das wichtigste: Auf einer Seehöhe von gut 2000 Metern erwarten wir uns natürlich deutliche Abkühlung. Doch bekanntlich soll man vorsichtig sein, was man sich wünscht…

Gut markierter Start am Klippitztörl
Gut markierter Start am Klippitztörl

Vom Parkplatz auf der Passhöhe des Klippitztörls folgen wir der rot-weiss-roten 308er Markierung, den Abstecher auf den aussichtsreichen Geierkogel lassen wir aus.

Auf feinen Wegen, später im Jahr wimmelt's hier von Heidelbeeren
Auf feinen Wegen, später im Jahr wimmelt’s hier von Heidelbeeren
Der erste Blick auf unser Ziel
Der erste Blick auf unser Ziel
Dem Zaun entlang zur Forstalpe
Dem Zaun entlang zur Forstalpe
Aufstieg zur Forstalpe
Aufstieg zur Forstalpe
Da sollte die Koralm zu sehen sein, sie hüllt sich jedoch in Wolken
Da sollte die Koralm zu sehen sein, sie hüllt sich jedoch in Wolken
Die paar Wolken können uns die Stimmung nicht verderben!
Die paar Wolken können uns die Stimmung nicht verderben!
Wir werden bereits ausgekundschaftet...
Wir werden bereits ausgekundschaftet…
Blick zum Zirbitzkogel
Blick zum Zirbitzkogel
Mad Rock Disease
Mad Rock Disease
Wanderer des Lavanttaler Höhenwegs finden in dem kleinen Kästchen einen Kontrollstempel
Wanderer des Lavanttaler Höhenwegs finden in dem kleinen Kästchen einen Kontrollstempel
Wir hingegen folgen der 308er Markierung
Wir hingegen folgen der 308er Markierung
Wandern am Horizont
Wandern am Horizont

Bei dieser Übernachtung kommen ein paar Ausrüstungs­gegenstände zum Einsatz, welche ich schon lange nicht mehr in Verwendung hatte. Zwei Biwaksäcke krame ich aus dem Keller, für mich einen kleinen Einmann-Sack, Helen bekommt die größere, aber noch nie benutzte Zweipersonen­auführung, aus welcher sich auch ein behelfsmäßiges Zelt basteln lässt.

Wir lassen uns am ersten Gipfel nieder, den wir erreichen, das ist die Forstalpe (2034m). Genau dort habe ich bereits einmal im November 2011 biwakiert, ein paar große Felsen sollten etwas Schutz vor dem Wind bieten.

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
Eine Felsnase scheint aufzublicken zu Venus und Jupiter
Eine Felsnase scheint aufzublicken zu Venus und Jupiter
Nochmal der Zirbitzkogel
Nochmal der Zirbitzkogel

Die Nacht wird aus mehreren Gründen etwas mühsam. Zumindest für mich, Helen hat es in ihrem “Zelt” da etwas besser. Erstens sorgt die rasche Abkühlung für rasche und reichliche Kondensation der Luftfeuchtigkeit auf unserer Ausrüstung. Das ist zwar im Biwaksack kein Problem, aber trotzdem rollt der eine oder andere Wassertropfen über mein Gesicht.

Und zweitens zerrt der in der Nacht aufkommende Wind lautstark an meinem Biwaksack herum. Eine richtig warme Luftschicht will sich da im Schlafsack nicht einstellen. Und an ruhiges Schlafen ist auch nicht zu denken.

Gute Nacht!
Gute Nacht!

Die tolle Aussicht auf den Sternenhimmel entschädigt aber für vieles. Auch den Mond, welcher sich in tiefes Rot getaucht über der Koralpe erhebt, bekommt man in der Stadt so nicht zu sehen. Und zum Drüberstreuen schwirren noch ein paar Stern­schnuppen über den Nachthimmel.

Vom Versuch, den Sonnenaufgang ohne Kondensstreifen zu fotografieren
Vom Versuch, den Sonnenaufgang ohne Kondensstreifen zu fotografieren

Am Morgen beginnt das Sonnen­aufgangs­­spektakel bereits über eine Stunde vor dem eigentlichen Akt mit einem zarten gelb-roten Streifen im Osten. Als die Sonne schließlich über den Horizont kriecht, bin ich schon lange aus dem Biwaksack gekrochen. Gemeinsam mit einem etwa 30-köpfigen Gamsrudel in unserer Nähe genießen wir das Naturschauspiel.

Mein Schlafplatz vor der aufgehenden Sonne
Mein Schlafplatz vor der aufgehenden Sonne
Noch schnell ein Selbstportait
Noch schnell ein Selbstportait

Aber schon um 6 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg zurück zum Auto. Es gäbe hier noch viel zu erwandern, aber angesichts des Schlafmangels verzichten wir heute auf weitere Ausflüge. Ein andermal.

Ein Werk der Modernen Kunst oder einfach nur ein Schrotthaufen?
Ein Werk der Modernen Kunst oder einfach nur ein Schrotthaufen?
Eine Nase und ihr Schatten
Eine Nase und ihr Schatten

Auch wenn ich diesmal kein Auge zugetan habe, haben die schlaflosen Stunden für einen Lerneffekt gesorgt. Denn nach der zweiten windigen Nacht im Biwaksack hab’s nun auch ich begriffen: So schön es auf der Saualpe ist, dort wird nur mehr im Zelt übernachtet!



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6 Kommentare

    1. Author

      Auf dem einen Sonnenaufgangsfoto ist er eh drauf, aber net wirklich gut zu erkennen. Im verlinkten Bericht vom letzten Biwak ist auch ein Bild. Im Prinzip ist es nicht mehr als eine PlastikGoretexhülle für den Schlafsack.

  1. Wunderbare Bilder mit einer tollen Aussicht vom Gipfel. Bei der Hitze wäre ich auch wirklich gern auf einem Berggipfel gewesen, aber bis zu meiner nächsten Wandertour muss ich leider noch warten. Die Forstalpe kannte ich übrigens noch gar nicht und vielleicht schaffe ich es ja auch mal, die Bergtour zu machen, denn Kärnten reizt mich sowieso als Region für einen Wanderurlaub. Das mit dem Schrott ist allerdings wirklich seltsam. Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass jemand seinen Metallschrott zum Entsorgen dort mitnimmt. Mich ärgern ja schon Plastikverpackungen am Wegesrand und Metallschrott habe ich zum Glück noch nicht auf Wandertouren gesehen.

    1. Author

      Der “Schrott” hatte hier sicher einmal eine Funktion (aber frag mich nicht welche) und wurde sicher nicht extra heraufgetragen. Es gibt noch eine zweite Stelle wo verrostete Eisenteile herumstehen/liegen.

  2. Danke – nun weiss ich was KST bedeutet, darauf waere ich allein nie gekommen. Ich bin auch am 4.7. in der Gegend gewesen, aber tagsueber und vom Klpipitztoerl bis zur Gertrusk gegangen und wieder zurueck.

    1. Author

      Genaugenommen wird’s wohl für KontrollSTelle stehen, aber eh wurscht.

      Schade, dass wir uns verpasst haben. Wir sind aber leider erst sehr spät gestartet (schätze 18:15 am Klippitztörl)

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