Das neue Wanderjahr hat mit der Schnuppertour auf dem GU-SÜD-Rundwanderweg gut begonnen. Warum also nicht gleich darauf fortsetzen, wenn dieser doch ohnehin aus vier einzelnen Rundwanderwegen besteht?
Gesagt, getan, so habe ich in der ersten Jännerwoche einen Ring nach dem anderen erwandert. Auch wenn keiner davon nennenswerte Schwierigkeiten aufweisen kann, hat doch jeder seinen eigenen Reiz.
Es folgen kurze Berichte vom Nord-, West- und Südring mit einigen fotografischen Eindrücken und einem kurzen Fazit, was mir am jeweiligen Ring gefallen hat – und was nicht.
Der GSR-Nordring
3. Jänner 2017 – Als zweiten Ring wähle ich den Nordring, hauptsächlich weil er keine gemeinsamen Wegstücke mit dem bereits gegangenen Südring aufweist. Als Startpunkt wähle ich die Ortschaft Raaba, von dort führt der GSR über den Raabenberg in den langen Wolfsgraben an dessen Ende der Aufstieg auf den Buchdruckerberg wartet. Trotz der eisigen Temperaturen ermöglicht die Sonne eine längere Pause auf der Gipfelbank neben dem Hochbehälter.
Ab hier verläuft die restliche Runde fast ausschließlich auf Asphalt. Es geht hinunter nach Pachern, nach einem Stück am Mostwärtsradweg R49 zieht der Weg hinauf nach Hohenrain, um von dort wieder hinunter nach Hart bei Graz zurück nach Raaba zu verlaufen.
Es gäbe hier eine Variante durch das Gebiet rund um das Schloss Reinthal – unmarkiert, lediglich die Abzweigungen vom Hauptweg sind beschildert. Ob die dortigen Streitereien um das Wegerecht auch diese GSR-Variante betreffen, weiß ich aktuell nicht. Dafür blieb heute keine Zeit, sobald ich’s erkundet habe werde ich die Information hier einfügen.
Mein Fazit zum Nordring: Beginnt mit schönen Wegen von Raaba auf den Buchdruckerberg. Der weitere Verlauf ist zwar oft aussichtsreich, verläuft aber zu 99 Prozent auf Nebenstraßen. Der Reinthal-Abstecher könnte diesen zweiten Abschnitt jedoch noch aufwerten.
Der GSR-Westring
4. Jänner 2017 – Von den vier Ringen wurde der Westring wohl mit den wenigsten Höhenmetern ausgestattet. Ich starte bei den Ortstafeln von Thon- und Gössendorf, mit Busverbindung sowie Park & Ride Parkplatz ein idealer Startpunkt.
Nach wenigen Minuten erreiche ich bereits die Auen der Mur, an deren Rand ich eine Weile spaziere. Auf der anderen Seite des Wanderwegs ein Erdwall, über den heute eine Variante des Murradwegs R2 führt. In dem Wall drinnen fließen aber die gesamten Abwässer der Stadt Graz, wer sich stellenweise über den eigenartigen Geruch wundert – deshalb!
Am Sportplatz und der Kläranlage Gössendorf vorbei führt der Westring bei einem Reitstall wieder in die Auen, die erst knapp vor Fernitz verlassen werden. Aufwärm- und Kakaopause in einem kleinen Bäckerladen.
Gemeinsam mit dem Südring geht’s nun am Färbersbach nach Hausmannstätten, von dort auf schönem Steig hinauf auf den Höhenrücken ‘Himmelreich’, der den GSR-Wanderer nach Grambach bringt. Von hier geht’s kerzengerade zurück zum Startpunkt.
Mein Fazit zum Westring: Eindeutig der gemütlichste der vier Ringe, einzig der Aufstieg ins Himmelreich könnte Wanderer zum Transpirieren bringen.
Der GSR-Ostring
5. Jänner 2017 – Eigentlich wollte ich heute einen Ruhetag einlegen und den vierten Ring gar nicht in Angriff nehmen. Doch Frau Holle hat in der Nacht ihre Wäsche kräftig ausgeschüttelt, die runderneuerte weiße Schneedecke lockt mich dann doch ins Grazer Umland.
Der Ostring ist mit 22 Kilometern der längste der vier Ringe, auch ist mir diese Ecke des Grazer Umlands relativ unbekannt. Wie schon beim Südring starte ich bei Hausmannstätten und folge dem Südring auch hinauf zum Hühnerberg, erst knapp vor dem Gipfel lockt mich ein Wegweiser abseits der offiziellen Route auf den Gipfel.
Wieder im Tal folgt ein langer Spaziergang nach Vasoldsberg, der folgende Aufstieg bringt mich in die – mir gänzlich unbekannte – Ortschaft Kerscheck. Bald danach treffe ich auf den Nordring, der mich via Buchdruckerberg und Wolfgraben nach Grambach bringt. Dort wechsle ich auf den Westring, durch das Himmelreich werde ich wieder zurück nach Hausmannstätten geführt.
Fazit zum Ostring: Trotz vieler Straßenabschnitte hat es mir am Ostring gut gefallen, vor allem weil er mich durch eine eher unbekannte Landschaft geführt hat. Außerdem durfte ich dabei noch einmal über die schönsten Abschnitte von Nord- und Westring wandern.
Das waren sie also, die vier GSR-Ringe.
Alle vier Runden bin ich gegen den Uhrzeigersinn gegangen, dies hat den Vorteil dass man doppelt gegangene Wegstücke beim zweiten Mal immer aus der anderen Richtung zu sehen bekommt.
Mein Favorit bleibt der GSR-Südring, den ich zufälligerweise als ersten ‘erwischt’ habe, doch auch die anderen drei Wege haben gehenswerte Abschnitte. Allesamt sind sie vor allem dann zu empfehlen, wenn man auf der Suche nach einem eher gemütlichen Wandertag ist, aber trotzdem eine zweistellige Zahl an Kilometern sammeln möchte.
Nächster Schritt: Ganz außen rundherum!
Mittlerweile hat auch das von der GU-SÜD aufgelegte Wanderbuch den Weg in meinen Postkasten gefunden, herzlichen Dank an die Gemeinde Fernitz-Mellach! Ein überraschend umfangreiches Werk, die etwa 70 GSR-Kilometer sind auf über hundert Seiten ausführlich beschrieben.
Und auch ein Vorhaben, das mir auf den vier Ring-Wanderungen ohnehin durch den Kopf gegangen ist, findet sich darin:
Der (nicht extra beschilderte) Außenring kombiniert die Außenseiten der vier Ringwege und führt in einem großen Bogen rund um die GU-SÜD Gemeinden. Zwischen 40 und 50 Kilometer werden dafür etwa zu veranschlagen sein. Ein schönes Vorhaben für eine lange Tageswanderung ähnlich der Nonstop-Tour rund um Graz.