Wir müssen ohne das klassiche Foto der Mödlingerhütte mit dem Admonter Reichenstein im Hintergrund im Gepäck aufbrechen, denn der Reichenstein hat seinen Wolkenhut tief ins Gesicht gezogen.
In der Hoffnung, dass dieser zumindest bleibt, wo er derzeit ist, machen wir uns auf den Weg hinüber zur Klinke-Hütte.
Tag 17: Mödlingerhütte – Triebental
Wobei hinüber ein irreführender Ausdruck ist, erst führt der Weg steil hinunter zum Flitzenbach, dann hinauf zum Kalblinggatterl, einem bewaldeten Sattel hinter dem sich die Klinke-Hütte versteckt.
Schlau wir sind, meinen wir ein wenig abkürzen zu können, indem wir nicht die Variante am Flitzenbach wählen sondern leicht oberhalb auf einer Forststraße bleiben. Doch das erhoffte erhöhte Gehtempo wird schnell von den zahlreichen Walderdbeeren zunichte gemacht.
Knapp vor unserer Ankunft bei der Klinke-Hütte beginnt es zu regnen, was uns zu einem Einkehrschwung veranlasst. Die kurze Regenphase überbrücken wir bei Tee und Kuchen, als wir wieder aufbrechen hat sich das Wetter bereits beruhigt und wir bleiben für den Rest des Tages trocken.
An der folgenden Abzweigung gilt es aufzupassen und sich nicht von der Weitwandermarkierung auf den rechten Weg locken zu lassen. Denn hier trennen sich der Nordalpenweg und unserer Eisenwurzenweg – einmal nicht aufgepasst und schon marschiert man dem Bodensee entgegen!
Wir haben ja den Südzipfel Österreichs im Visier, daher halten wir uns hier links.
Nach längerem Abstieg erreichen wir die Kaiserau, dass Schloss wird rechts umgangen.
Einmal gibt’s heute Orientierungsschwierigkeiten, einer Wegverlegung geschuldet. Auf unserer Karte sollte es hier rechts runter gehen, aber keine Markierung, kein Trampelpfad will von der Schotterstraße abzweigen.
Wir gehen also vorsichtig auf dem Sträßchen weiter, bis uns Wegweiser in den Wald schicken. Die neue Route ist noch nicht besonders gut ausgetreten, wie man auf den folgenden beiden Fotos erkennen kann.
Über Dietmannsdorf erreichen wir schließlich den Talboden, Eisen- und Autobahn querend treffen wir im Ort Trieben ein, den wir für eine längere Mittagsrast vorgesehen haben.
Doch die Triebener Gastronomieszene spielt da nicht mit: die Pizzeria hat Ruhetag, der große Wirt kocht erst am Abend aus. Die anderen Gasthöfe haben ohnehin geschlossen.
In der Apotheke erkundigen wir uns nach Einkehrmöglichkeiten, bekommen aber leider nur gut gemeinte Tipp der Sorte Da fahrt’s am besten nach…!
Nein, ohne Räder an den Wanderschuhen zählt fahren nicht zu unseren Optionen, die einzige warme Mahlzeit dr Stadt bekommen wir schließlich von einem Kebabbrutzler. Immerhin, besser als nix.
Bei der Gemeinde lassen wir noch unseren Wanderführer stempeln, bevor wir uns ins Triebental aufmachen.
Die breite Bundesstraße und der Triebenbach lassen gerade noch Platz für einen schmalen Weg auf dem es sich erstaunlich ruhig wandern lässt.
Auf dessen oberen Abschnitt fuhr sogar einmal eine (Wald-)Eisenbahn, davon ist – abgesehen von der gemütlichen Steigung – heute nichts mehr zu sehen.
Trotzdem sind wir froh als wir den Gh. Brodjäger erreichen, wo wir unser Quartier reserviert haben.