Tag 9: Einsamkeit & felsige Behausung #ansmeer

Die Frühstückszeit von 8 Uhr scheint eine Konstante auf slowenischen Berghütten zu sein. Heute stört uns das nicht, da unser Wandertag gestern ja durch den Transfer auf den Slemesattel verkürzt wurde.

Die Andrejev Dom Hütte ist schon etwas in die Jahre gekommen, wird aber Schritt für Schritt renoviert. Die Gaststube ist sehr schön, die Zimmer sind einfach, aber in Ordnung, die Duschen benötigen hingegen noch ein wenig Aufmerksamkeit. Aber wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.

Beim Weggehen heißt’s aufpassen, denn unser nächstes Zwischenziel, das Gasthaus Grebenšek, ist in zwei verschiedenen Richtungen angeschrieben. Zusätzlich fehlen gerade hier die rot-gelben Markierungen des E6.

Wir gehen erst eben, dann immer steiler abwärts bis wir zu einer Schotterstraße kommen, die uns nach links zu einem Hof bringt. Ein kurzes Stück auf Asphalt abwärts, bis wir rechts in einen steilen, aber schön angelegten Waldpfad abzweigen.

Dieser bringt uns zu einer Forststraße im Hudni Potok (Böser Graben), In den steilen Felswänden gibt es auch Höhlen, die bereits in prähistorischen Zeiten bewohnt waren.

Wir gelangen zum Gh. Grebenšek. Hier gibt’s wieder mal kleinere Sprachprobleme, aber unsere Bedürfnisse als Weitwanderer (Getränke und Stempel) können wir auch so kommunizieren…

Am Ende des Orts Florjan, gehen wir kurz rechts, dann wieder links und die wohl steilste Wohnhauszufahrt der Welt aufwärts. Schnell schrauben wir uns höher bis zum Hof Ledinek-Ravs, wo wir kurz rasten.

Die nächsten zwei Stunden wandern wir durch endlose Wälder und Wiesen, und haben so gut wie keinen Zivilisationskontakt.

Nur einmal stellen sich zwei Kühe in den Weg. Warum auch immer, aber hier wird mir bewusst, dass wir seit drei Tagen kaum weitere Wanderer getroffen haben, lediglich die eine andere E6-Wanderin ist unterwegs. Auch wirken die Wege oft nicht stark begangen.

Uns soll das natürlich recht sein, auf ein Getümmel wie am (spanischen) Jakobsweg können wir getrost verzichten.

Und auch der Weg nach Mozirje hinein verläuft auf kleinen Wegen, einmal zögern wir, weil wir das Gefühl haben, durch private Gärten zu wandern. Aber es dauert keine 5 Sekunden, da ruft uns jemand zu, dass das schon der richtige Weg ist…

In Mozirje angekommen, führt unser erster Weg zur Tankstelle (was denn auch sonst?). Dort gibt’s nämlich den Stempel und zu kühlen Getränken aus dem Shop sagen wir auch nicht nein. Der zweite Weg bringt uns zur örtlichen Gostilna, die Pizza und Risotto kredenzt.

Unser Quartier finden wir dann auf einem Bauernhof auf der anderen Seite des Savinja-Tals im Ort Loke.

Abends organisieren wir noch unser morgiges Quartier, auf der Hütte auf Čreta wollen wir schlafen. Die hat nur wochenends geöffnet, und wir kommen unpraktischerweise montags dorthin. Wir versuchen telefonisch mit der zuständigen Alpenvereinssektion Kontakt aufzunehmen – this number is not available – und auch das Kontaktformular der Webseite meldet einen Fehler.

Über Facebook funktioniert es aber in wenigen Minuten, und so soll morgen der Hüttenschlüssel als auch ein Essen beim Bauernhof nahe der Hütte auf uns warten. Wir sind gespannt, wie gut das klappt…



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Ein Kommentar

  1. Ich freue mich sehr für euch, dass ihr in dieser wunderschönen Landschaft unterwegs seid. Spannend ist so eine Wanderung immer 😁

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