Zugegeben, die Hauptmotivation für diese Wanderung war diesmal nicht der Wanderweg selbst, sondern die Fahrt mit der Gleichenberger Bahn. Die erste Bekanntschaft mit dem Dschungelexpress habe ich zum Auftakt meiner Vulkanlandrunde am Bahnhof Gnas gemacht.
Ein verhältnismäßig großer, jedoch sehr verlassen und verloren wirkender Bahnhof mitten im Wald, weit abseits jeder Zivilisation. Unvorstellbar, dass hier jemals ein Zug kommen soll…
Doch er kommt und bestärkt den nostalgischen Eindruck vom lang vergangenen Glanz dieser Bahnstrecke. Gemächlich, wackelnd, ratternd und ruckelnd bringt der Triebwagen seine Passagiere durch die Wälder des Vulkanlands nach Feldbach. Gefällt mir!
Heute fahre ich die ganze, 20 Kilometer lange Bahnstrecke von Feldbach nach Bad Gleichenberg. Die alten Triebwagen haben ein nettes Detail: Man kann direkt neben dem Lokführer platz nehmen und so die Fahrt aus dem Führerstand beobachten.
Ich schnappe mir diesen Platz am hinteren Führerstand und lasse auch gleich die Kamera mitlaufen. Wer sich also 35 Minuten Zugfahren im Rückwärtsgang ansehen möchte, kann das hier tun.
Nach der viel zu kurzen Fahrt halte ich am Bahnhof in Bad Gleichenberg Ausschau nach den typischen Bahnwanderweg-Wegweisern mit der schwarzen Dampflok.
Auch auf der im Zug aufliegenden Wanderkarte ist nicht ganz klar, wo der Weg startet, die Bahnhofsgegend ist von einem großen Haltestellensymbol verdeckt. Ich komme aber querfeldein recht schnell zur Route. Ich nehme die “Normalroute”, es gibt im Südteil des Weges auch eine “Nur-bei-Schönwetter” Variante.
Diese wollte ich eigentlich nehmen, aber da es heute aber eher bewölkt ist, hat man wohl vorsorglich die Wegweiser an der Abzweigung bei der Haltestelle Trautmannsdorf versteckt… 😉
Bis Maierdorf gibt’s somit nur Asphalt für mich, danach verläuft der Weg über eine schöne Mischung aus Wald- und Feldwegen sowie Nebenstraßen. Das ist aber jener Teil des Weges, den ich eh schon kenne.
Knapp nördlich von Gnas bekomme ich noch einen schönen Sonnenuntergang zu sehen, den Rest darf ich im Dunkeln spazieren. Das war aber zu erwarten, da ich erst um 14 Uhr gestartet bin.
Die Kamera bleibt jetzt im Rucksack, durch einen Griff ins Archiv kann ich euch aber trotzdem ein paar Tageslicht-Fotos präsentieren.
Im Großen und Ganzen hat mir die Tour nicht allzuviel neues gezeigt. Hätte ich gewusst, dass ich den schönsten Teil eh schon kenne, hätte ich wohl eine andere Wanderung ausgesucht. So fällt’s halt in die Kategorie “Netter Spaziergang”. Für 21 km und ca. 450 Höhenmeter war ich 4:20 Stunden unterwegs.
Noch ein paar Links:
- Wanderfolder des Bahnwanderwegs (ein umfangreicherer Folder mit weiteren Wanderwegen liegt übrigens im Zug auf)
- Der Verlauf der Route bei Openstreetmap
- Fahrplan der Gleichenberger Bahn
- Homepage der Gleichenberger Bahn
- Gleichenberger Bahn bei Wikipedia
Das war’s jetzt wohl mit den Bahnwanderwegen, außer diesem und jenem am Semmering sind mir in der Steiermark keine weiteren bekannt…
Heute bin ich mit der Bahn nach Bad Gleichenberg gefahren um den Bahnweg zu gehen. Ich muss sagen, ich war ziemlich enttäuscht von diesem Weg. Schon am Ausgangspunkt brauchte ich längere Zeit um den Weg überhaupt zu finden. Dank Google maps ging ich dann doch in die richtige Richtung. Kilometerlang nur öde Asphaltstraße, obwohl teilweise li. und re. der Straße Wälder waren und von der Bahn war weit und breit nichts zu sehen. Nachdem ich einen großen Teil der Strecke gegangen war, kam ich endlich zu einem Abschnitt, so wie ich mir den Bahnweg vorgestellt habe, Waldweg und daneben der Bahnkörper. Nach ein paar Kilometer war es jedoch wieder vorbei und ich musste den Rest bis Feldbach auf der Straße gehen. Auf diesem Abschnitt gab es zumindest einen Geh- bzw. Fahrradweg. Ich war von dieser Wanderung sehr enttäuscht und könnte sie nicht weiterempfehlen. Zudem hatte ich Glück, dass ich immer wieder auf Ortskundige gestoßen bin, die mir bei der Wegsuche weitergeholfen haben.
Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich eine andere Wanderung in dieser schönen Gegend gemacht.