Eine gemütliche Skitour soll es werden, für mehr – glauben wir – fehlt uns die Kondition. Daher fällt die Wahl auf einen gut bekannten Sommerspaziergang von der Weinebene auf die Koralpe.
Genaugenommen starten wir am Parkplatz der Grünangerhütte. Haben wir uns bei der Auffahrt auf die Weinebene noch Sorgen um ausreichende Schneelage gemacht, stellen sich diese schnell als unbegründet heraus. Gleich hinter dem Schranken ist die Forststraße dick mit Schnee bedeckt.
Vorerst marschieren wir flach zur Bärentalhütte und zur Bärentalalm, wo sich die Quelle der Schwarzen Sulm befindet. Von dort queren wir einen Hang hinauf zu den Steinmandln, wo wir die erste Pause abhalten.
Wir beobachten zwei Skitourengehen in den steilen Hängen der Hühnerstütze und wundern uns, wie sie dort weiterkommen wollen. Eine Zeit lang scheinen sie am selben Fleck “festzustecken”, danach verlieren wir sie aus dem Blickfeld.
Die Sonne zeigt sich für Mitte März schon sehr kräftig, das Thermometer am Skistock zeigt 17° (plus!). Nach der Pause ertappe ich es bei 25°, da hat es wohl genauso kräftig Sonne getankt wie wir.
Nun geht es beinahe flach auf den Rücken der Hühnerstütze – wer sich wohl diesen Flurnamen ausgedacht hat – dem Speikkogel mit seinen Radarstationen entgegen.
Aus der Entfernung wirkt die Wächte am Grat recht bedrohlich, zumal sich dort auch ein Skitourengeher länger aufhält. Und doch finden wir einen perfekt ausgeschaufelten Weg vor – vermutlich auch der Grund für besagten Aufenthalt. Dankeschön!
Den Großen Speikkogel lassen wir aus, ist uns doch die Ruhe und Einsamkeit am Kleinen Speikkogel lieber. Bis hierher haben wir 4 Stunden gebraucht, ich bilde mir ein, im Sommer geht das in der halben Zeit.
Etwas erschreckend finden wir, dass sich das Grazer Becken und weite Teile der Steiermark heute in einer dunklen, dunstigen Suppe verstecken. Durch das stabile Schönwetter der letzten Tage hat sich der ganze Dreck in der Luft gesammelt.
Wir fahren direkt aus dem Sattel zwischen Großem und Kleinen Speikkogel ins Kar ein, im oberen Bereich messe ich 45°. Andreas gibt sich etwas zögerlich, findet aber bald Gefallen am schönen Firn. Kein Vergleich zum Bruchharsch auf unserer letzten gemeinsamen Skitour!
Zügig geht es durchs Kar, erst am Ende müssen wir etwas “schieben”. Nach einer kurzen Abfahrt zur Grillitschhütte fellen wir wieder an und nehmen den Moschkogel ins Visier.
Leider sind heute alle Hütten geschlossen, mein Getränkevorrat neigt sich schon dem Ende zu. Da wäre eine Auftankmöglichkeit sehr willkommen.
Auf den Moschkogel führte mich seinerzeit auch meine erste, ähem, Skitour. Tja, das waren halt die guten alten Zeiten, als sich der Orotl noch aus der Stube gewagt hat!
Der Aufstieg ist sehr mühsam, den hätten wir (naja, ich) uns sparen sollen. Aber so ein Traumtagerl will man halt doch ausnutzen und die Abfahrt hat uns schon während der Pause bei den Steinmandln angelacht.
Bald erreichen wir wieder die Bärentalhütte und von dort geht’s auf der Forststraße zurück zum Auto. In Deutschlandsberg machen wir noch einen Stopp beim örtlichen Schachtelwirt um uns zu rehydrieren (free refills!) und zu rekalorisieren (ja, das kann er gut!).
Fazit: ein schöner Spaziergang war’s, aber ein anstrengender!
Weitere Fotos gibt’s bei Andreas.
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