Der TAU – Weg der Riede führt als Rundweg durch die zu Tieschen gehörenden Weinbaugebiete Aunberg, Kindsberg und Pum und ist in beide Richtungen ausgezeichnet beschildert. Ein Einstieg ist demnach überall möglich, das Zentrum von Tieschen bietet sich dafür bestens an. Sowohl für Wein- als auch Naturliebhaber gibt es hier einiges zu entdecken!
6 Stunden lautet die angeschriebene Gehzeit für 16 Kilometer. Gleich neben dem Start- und Zielwegweiser finden wir eine Wanderkarte (für die Umgebung von Tieschen im Allgemeinen und den TAU-Weg im speziellen) zur freien Entnahme vor. Praktisch!
Hier eine Übersicht über die Runde:
Wir nehmen den Weg entgegen des Uhrzeigersinns in Angriff, was sich im Nachhinein als Glücksfall erweist. Denn auch wenn die Buschenschänken geschlossen haben, müssen TAU-Wanderer nicht Durst leiden. Drei Wanderertränken einzukehren laden mit Kühlschrank nebst Kassa und Sitzgelegenheit zur Selbstbedienungs-Erfrischung ein. Und in unserer Gehrichtung kommen wir erst in der zweiten Weghälfte (lies: Nachmittagshitze) dort vorbei.
Obwohl es mit Hauptplatz und Kirche einiges zu besichtigen gäbe, halten wir uns nicht lange auf und marschieren durch die Dorfstraße hinauf in Richtung Königsberg in dessen Hängen der TAU-Weg eine große Schleife zieht.
Auch wenn die Frage Habt’s ihr an guten Wein? hier maximal eine rhetorische sein kann, wird sie trotzdem auch ungefragt prompt beantwortet…
Ab der Ortschaft Jörgen steigt der Weg kräftig an. Puristische TAU-Wanderer werden den Gipfel des Königsbergs zwar nie erreichen – ein Abstecher wäre problemlos möglich.
Nicht nur dass uns die Wälder die kräftige Septembersonne vom Leib halten, die Bäume scheinen überhaupt eine schützende Hand über uns zu halten.
Zwischendurch bietet ein netter Steig die Gelegenheit zu einem kurzen Abstecher zur sogenannten Basaltspalte. Doch halt! Der Spalt entzieht sich erfolgreich den fotografischen Blicken der Kamera.
Somit bleibt es beim Versuch und der Bitte, sich einen mehrere Meter tiefen Einschnitt im Gelände vorzustellen, der einst einem Vulkan als Schlot diente und erst in der Neuzeit durch intensiven Basaltbergbau erweitert wurde.
Der Wein hat hier eindeutig die Vormachtstellung, da kommt keiner dran vorbei. Doch die Konkurrenz hat nicht aufgegeben und quasi aus dem Hinterhalt wächst plötzlich das Bier quer über den Weg. Wir können gerade noch ausweichen, puuuhhh….
Nach einer Straßenquerung finden wir uns schon damit ab, uns verlaufen haben. Doch der kleine Steg über den Fruttner Bach liegt gut getarnt im Gebüsch und will erst entdeckt werden. Meinereiner tut sich jedoch schwer mit dem niedrig hängenden Geäst.
Nun ist es langsam Zeit für die erwähnten Erfrischungen. Im Halbstundentakt ziehen nun die Wanderertränken an uns vorüber. Und das durchaus in rustikalem Ambiente.
Die Flaschengucker sind eine nette Idee, doch angesichts des Nests empfehle ich – zumindest bei Flugbetrieb – vom Gucken eher Abstand zu nehmen.
Wanderkarte und Wegweiser leiten uns sicher rund um Tieschen. Lediglich ein einziges Mal misinterpretieren wir ein Schild und stapfen durch das immer höher werdende Gesträuch, während uns von jenseits des Zauns der sauber gepflegte Wanderweg anlächelt.
Wir sind schon fast am Ende der Runde, als langsam aufzieht, was der Wetterbericht schon in der Früh angekündigt hat. Auch die Sonnenblumen haben ihre Köpfe schon eingezogen und auch wir trachten danach, noch vor den ersten Regentropfen zum Auto zurückzukommen.
Die Kürbisse auf den Feldern kümmert die bevorstehende Dusche hingegen wenig…
Fazit: Der TAU – Weg der Riede bietet ein abwechslungsreiches und dank der guten Beschilderung auch unbeschwertes Wandererlebnis. Es finden sich zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, nicht vernachlässigen darf man aber auch die immer wiederkehrenden Asphaltabschnitte (jedoch allesamt Nebenstraßen mit kaum Verkehr).
Aktuell wird hier gerade alles reif, was im Steirerland so wächst: Wein, Äpfel, Birnen, Zwetschken, Kürbisse. Der einen oder anderen Nascherei konnten wir nicht widerstehen.
Nochmal der Tipp: Wenn ihr in Tieschen startet, holt Euch am besten gleich diese Wanderkarte:
Durch Tieschen bin ich vor kurzem durchgekommen im Rahmen des Vulkanlandmultis.
Da gibt es mehrere so schöne Wegweiser.
Danke für den Bericht.
lg Volker
Und genau im Zuge der Vulkanlandtour habe ich damals die TAU-Wegweiser gesehen. Die haben meine Neugier geweckt, keine 4 Jahre später sind wir die Runde gewandert…