Heute wagen wir uns das erste Mal mit dem Gumotex Baraka auf den großen Fluss – die Mur. Eigentlich möchte ich nur den Abschnitt Gosdorf bis Radkersburg fahren, denn dort ist die Mur recht zahm.
Da aber nicht klar ist, ob man zum Murturm in Gosdorf überhaupt (legal) zufahren kann, starten wir schon bei der Rollfähre in Weitersfeld. Dort kommt man auch sehr bequem ins Wasser.
Den schmalen Pfad entlang des Ufers bin ich in diesem Abschnitt schon oft gegangen, er ist übrigens Teil des Südalpenwegs (Österreichischer Weitwanderweg 03), welcher in Bad Radkersburg beginnt und in Sillian endet.
Die Rollfähre quert den Fluss ohne jeden Antrieb und nützt allein die Strömung der Mur, um zwischen dem österreichischen und dem slowenischen Ufer hin- und herzuwechseln.
Auf unserer gesamten heutigen Strecke bildet die Mur die Grenze zu Slowenien.
Gleich beim Ablegen wird uns klar, dass wir hier ungewohnt flott unterwegs sein werden. Haben wir auf den flachen Flüssen in der Oststeiermark immer 11 bis 12 Minuten pro Kilometer benötigt, so sind es hier gerade mal die Hälfte. Paddeln müssen wir heute nicht – zumindest nicht, um voranzukommen…
Allerdings wird dadurch das Anlanden etwas schwieriger sein als auf Raab oder Feistritz. Noch ist es zwar weit bis zu unserem Ziel in Bad Radkersburg, aber das sollten wir schleunigst “üben”!
Die ersten beiden – naiven – Versuche, an x-beliebiger Stelle anzulegen, scheitern dann auch kläglich – ohne Kehrwasser geht da gar nix!
Bald aber haben wir den “Dreh” heraus, nun können wir beruhigter weiterfahren.
Vor der Schiffsmühle in Mureck werden wir dann das erste Mal ein wenig durchgeschaukelt. Zuerst sehr ungewohnt, aber schnell gewinnen wir an Sicherheit.
Die zweite, schon etwas ansprechende Schaukelei erwartet und direkt nach der Brücke bei Mureck.
Das dritte Wellenbad (wird wohl hier gewesen sein) kommt dann sehr überraschend – plötzlich sehen wir ein Meter hohe Wellen vor uns!
Zum Ausweichen ist es ohnehin zu spät, ich versuche lediglich, das Boot gerade zu halten und ja keinen Schwall von der Seite abzubekommen. Wir schaukeln ein paar mal stark auf und ab, ein wenig Wasser schwappt ins Boot – übrigens das einzige Mal heute.
Yeah! So hab ich mir das immer vorgestellt!
Leider gibt’s davon keine Fotos, da die geborgte Helmkamera (eine Rollei Bullet HD Pro) meinen Kommandos nicht immer folgt. Auch mit der Bildqualität bin ich nicht sonderlich zufrieden, werd mir wohl bald eine GoPro bestellen.
Als nächstes steht am Programm, die Einfahrt in einen Altarm bei Gosdorf nicht zu verpassen, um zum Murturm zu gelangen.
Der Altarm ist heute das einzige Stück, wo wir aktiv paddeln müssen um weiterzukommen.
Natürlich erklimmen wir den Turm und genießen die Aussicht. Wären wir auf der Mur weitergefahren, hätte uns noch eine kurze Schwallstrecke erwartet.
Wir bleiben aber im Altarm, in den beim Aussichtsturm der Saßbach mündet und für eine schnellere Fließgeschwindigkeit sorgt. Das bringt uns in dem schmalen Gewässer mehrmals in Bedrängnis und wir haben mehr als einmal eine Berührung mit dem Ufer.
Als wir wieder die Mur erreichen hat diese ihren Charakter komplett geändert – ab hier ist sie völlig zahm und fließt bis Bad Radkersburg sehr gleichmäßig dahin.
Also lassen wir uns einfach dahin treiben und genießen für den Rest des Tages Fluss, Auwald und Sonne…
Am Ufer ist heute nicht viel los, einen Angler und einen Reiter sehen wir auf der slowenischen Seite. Die Österreicher sitzen alle zuhause?
Nach der letzten Pause gilt es, das GPS im Auge zu behalten um den vorher ausgekundschafteten Ausstieg gleich neben dem Thermenparkplatz nicht zu verpassen (kleines Kehrwasser bei N46° 41.126 E015° 58.840). Alternativ kann man auch bei der Brücke aussteigen.
In Summe waren wir heute waren 23 km am Fluss unterwegs, ohne Pausen etwa 2:45 Stunden Fahrzeit. Der Pegel Mureck zeigte einen Wasserstand von 340 cm und eine Durchflussmenge von 280 m3/s an.
perfekte beschreibung der strecke,bin im juni 2015 selbst die strecke abgefahren,
allerdings teilweise mit außenborder.
weiß jemand ob man in slovenien mit außenborder die mur befahren kann.
Verbrennungsmotoren sind auf Österreichs Flüssen verboten, ausgenommen Donau.