Werner hat ja mittlerweile schon Biwak-Erfahrung, und schon länger wollten es Silvia und Georg unter halbwegs “kontrollierten Bedingungen” auch einmal probieren…
Ein zweites Auto haben wir bereits in Hirschegg geparkt, so starten wir um 15:30 Uhr bei der Knödelhütte nahe dem Packsattel. Über die Hirschegger Alm soll uns die Wanderung führen, der Sattel vor dem Peterer Riegel ist der geplante Zelt- und Biwakplatz.
Bis dorthin sind es ca. 9 Kilometer, auf die sich 500 Höhenmeter verteilen. Trotz eines etwas “wackeligen” Wetterberichts – woran uns Georg auch immer wieder erinnert – sind wir unterwegs. Aber wir sind ja Optimisten – und noch ist es schön und beinahe zu warm.
Über einen sanften Rücken marschieren wir immer der steirisch/kärntnerischen Grenze entlang – ein Stacheldrahtzaun dient hier als Eiserner Vorhang. Kinnt jo sunst lei jeda zu uns umakemman!
Nach etwa zwei Stunden haben wir unser Ziel schon fast erreicht, da beginnt es zu tröpfeln. Ein paar 100 Meter noch, dann muss es plötzlich schnell gehen und wenige Minuten später stehen – mitten am Wanderweg – die beiden Zelte und ein Gewitter geht über uns nieder. Ist sich grad noch mal ausgegangen!
Wie zu erwarten, dauert das Gewitter nicht lange und eine halbe Stunde später kämpft sich schon wieder die Sonne durch die Wolken. Wir genießen die Abendstimmung und werfen endlich den mitgebrachten Griller an.
Da die Nacht verspricht, trocken zu bleiben, spare ich mir das Gedränge in Werners 1-2 Mann Zelt und schlafe draußen im Biwaksack, den ich wohlweislich nach Osten ausrichte, dann kann ich in der Früh noch ein bissl liegenbleiben und trotzdem den Sonnenaufgang betrachten.
Pünktlich zum ersten Sonnenstrahl frage ich mal in Richtung der zwei Zelte: Ist schon wer wach? Die Frage wird zwar umgehend bejaht, aber bis sich die drei volladjustiert aus den Zelten geschält haben, ist die Sonne schon über dem Horizont.
Da wir erst um 11 Uhr in Hirschegg sein müssen (um dort Silvias Nachwuchs abzuholen) machen wir noch einen Umweg auf den Peterer Riegel und schinden dort ordentlich Zeit bei einer ausgedehnten Gipfelrast.
Der Abstieg erfolgt dann über das Seinerkreuz und den Weg Nummer 540 direkt nach Hirschegg. Ein Wegweiser mit übertrieben hoher Gehzeit macht uns noch einmal unnötigen Stress, doch wir erreichen pünktlich das Auto.
Den beiden Neo-Biwakierern hat’s anscheinend trotz des gewittrigen Regengusses gefallen (oder lag’s doch bloß an der üppigen Grillerei?), ich freue mich schon auf die nächsten Unternehmungen. Bin schon gespannt, ob bis dahin das eine oder andere Kilo an Ausrüstung wegoptimiert wird 😉