Hans hat den steirischen Hütten seine Liebe erklärt, ist er nun dem Stubenhockertum verfallen? Nein, im Gegenteil, in ein hübsches Wanderbuch mit buntem Einband will er sie fassen. Daher lässt er sich diese Tour auf die Zirbitze, wie er den 2396 m hohen Kogel liebevoll nennt, nicht ausreden.
Mein Anliegen dagegen ist die lange südliche Schulter des Zirbitzkogels. Aussichtsreich wandern will ich dort und nebenbei eine Lücke in einem Weitwanderweg schließen.
Das vorhergesagte Prachtwetter lässt für unser beider Vorhaben das Beste nur erwarten.
Bei der Waldheimhütte schnüren wir die Wanderschuhe, nach einer halben Stunde erreichen wir das Türkenkreuz. Den Zirbitz-Gipfel können wir von hier schon sehen, aber den direkten Weg hinauf schlagen wir heute nicht ein.
Stattdessen geht es – mehr oder weniger – eben nach Süden zur Rohrerhütte. Geschlossen, wie wir wissen, aber probieren kann man’s ja. Eingekehrt wird erst zur Mittagsstunde bei der Stoanahütte, fast 10 Kilometer haben wir bereits in den Beinen, doch der Aufstieg beginnt jetzt erst.
Das Wetter hält sich heute nicht daran, was die ZAMG gestern in einem aufwändigen Lotterieverfahren ermittelt hat. Wie im Comic folgt uns mittlerweile eine dunkle Wolke, die nahen und weiten Berge dürfen weiterhin in der Sonne strahlen.
Für einen Grasberg bietet der Fuchskogel eindrucksvolle Tiefblicke hinab auf den Wildsee, ungezählte Zeltplätze erspähen unsere Augen auf dieser Tour. Die werden alle abgespeichert, denn die Gesamtüberschreitung von Seetaler Alpen und Saualpe residiert auf meinem Wunschzettel schon lange an vorderster Stelle.
Den letzten Aufstieg zum Zirbitzkogelhaus fliegt Martin wahrlich hinauf. Ich schau’ mir vorher noch den Gipfel an und als ich einkehre sitzt er bereits zufrieden vor heißer Wurst und kaltem Hopfensaft.
Meine Bestellung hingegen interpretiert der Wirt sehr kreativ. Der georderte Zitronentee enthält die sauren Früchte bestenfalls in gebrannter Form und aus einer Käsekrainer werden deren zwei. Der Tee wird umgetauscht, Einspruch gegen die doppelte Wurst erhebe ich nicht.
Frisch gestärkt marschieren wir abwärts zum Lavantsee, dessen tiefes Wasser dem gleichnamigen Fluss die nötige Starthilfe gibt. Die Köhlerhütte bleibt links liegen, denn uns erwartet noch ein Abstecher zu Hütte Nummer fünf.
Auch die Rothaidenhütte hat geschlossen, gekühlte Getränke liegen jedoch im Brunnen bereit. Ein wenig ratlos lässt uns die Erkundung der Zahlungsmodalitäten zurück, schließlich landet ein wenig Kleingeld vor der Hüttentür.
Eine knappe Stunde noch trennt uns von unserem Ausgangspunkt, ein schöner Weg führt hinüber zum Mikroskigebiet der Waldheimhütte, wo das Auto mittlerweile ganz einsam auf dem Parkplatz auf uns wartet.
Bei der gesuchten Blume handelt es sich wohl um eine Kriech-Nelkenwurz. 🙂
Klingt plausibel! Hiermit überreiche ich dir den 7-blättrigen Award for Great Achievements in Blumenbestimmung!
Lustig, die hatte ich sogar selber am Radar. Keine Ahnung warum ich sie wieder verworfen habe
YEAH! Bekomm’ ich auch eine Urkunde?
Hallo Gert,
verfolge schon eine Zeit deinen Blog und er gefällt mit sehr gut!
Da ich selbst am Freitag die Seen-Geocache-Runde beim Zirbitzkogel machen möchte hätte ich eine Frage.
Wie sieht es mit der Kuh-Dichte auf dem Weg, der ja fast der gleiche, nur in die andere Richtung ist, aus? Bin mit unserem braven Schapendoes unterwegs und habe bis jetzt noch keine Probleme mit Kühen gehabt. Dennoch wäre eine vorab Info für mich interessant.
Danke und LG
Alfred
Zwischen Türkenkreuz und Rohrerhütte sind wir auf zwei Rudel Kühe getroffen, die a) partout nicht Platz machen wollten und b) als wir vorbei waren sehr “anhänglich” wurden und uns sehr eindrucksvoll angemuht haben.
Persönlich hab ich keine Problem mit Kühen, aber ich keinerlei Erfahrung, wie sie mit Hunden interagieren. Die Wirtin der Stoanahütte hat einiges über Kühe-Hunde-Troubles erzählt, bzw. über die Ignoranz der Hundebesitzer.
Danke für die Info.
Dann werden wir hier genau schauen und bei Bedarf einen Bogen herum machen.
Viel Spaß!
Schaut nach einer sehr schönen Tour aus! Wie lang warst du unterwegs?
Und das Bild mit der Wegmarkierung find ich super – Bergrallye mit Slalom 🙂
War es auch!
Wir sind knapp unter der Zehn-Stunden-Marke geblieben, zwei davon haben wir wohl sitzend verbracht – bei Hütten oder irgendwo im Gras 😉
Jetzt ist es klar, die Comic-Wolke folgt dem Martin!!
Das ist de facto bewiesen. Bisher dachte ich die Kombination Martin/Gleinalm wäre das Problem.
Aber zumal wir auf die sonnige Gleinalm hinübergeblickt haben…
Die Tour klingt gut – könnte mir vorstellen, dass der Zirbitzkogel auch eine schöne Schneeschuhtour abgibt, jetzt wo wir uns gerade im Wintermodus befinden.
Ja, der Zirbitz ist definitiv ein beliebter Winterberg!
An schönen Tagen voll mit Skitourengehern, also wird’s für Schneeschuhe auch passen! 😉